
Kennen Sie schon Martin Wambach?
Lieber Martin,
vielen Dank, dass wir heute mit Dir unsere Interview-Reihe fortführen können. Das Ziel ist unseren Mitgliedern unsere vielen engagierten Mitstreiter und Mitstreiterinnen in den Gremien des IDRs etwas näher vorzustellen.
In einem Satz: Wer bist Du?
Ich bin ein vielseitig interessierter Familienmensch und unerschütterlicher Optimist; ich liebe meinen Beruf und die damit verbundene Möglichkeit, jeden Tag großartige Menschen kennenzulernen.
Welches Hobby hast Du, das niemand erwartet?
Ich braue Bier und mache Biltong (südafrikanische Dörr-Fleischspezialität) selbst.
Wo finden wir Dich beruflich, wenn Du dich nicht für das IDR engagierst?
Beruflich bin ich als Geschäftsführender Partner bei Rödl & Partner fest verankert. Als Wirtschaftsprüfer bin ich viel bei unseren Mandanten vor Ort. Daneben kümmere ich mich um viele unserer internationalen Standorte. Von daher findet man mich selten in meinem Büro in Köln, sondern zumeist „draußen“ in der Welt.
Deine Position im IDR in drei Worten?
Mitgründer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender (bis 06/2025)
Warum engagierst Du dich hier? Ein Satz!
Rechnungsprüfer und Wirtschaftsprüfer sind vitaler Teil der Öffentlichen Finanzkontrolle; zusammen sind wir stärker.
Wie hat sich die öffentliche Finanzkontrolle in den letzten Jahren entwickelt?
Seit Jahren sehen wir zwei bedenkliche Tendenzen, die für die Entwicklung der Finanzkontrolle von Bedeutung sind: Zum einen öffentliche Haushalte, die trotz Rekordsteuereinnahmen durch die immer schneller wachsenden Staatsausgaben unter steigenden Druck geraten. Zum anderen eine in weiten Teilen vernachlässigte Infrastruktur, deren Unterhaltung bzw. Erneuerung viel Geld benötigt. Beide Entwicklungen fordern eine schlagkräftige Finanzkontrolle heraus bzw. prägen das Aufgabenbild. Die Finanzkontrolle kann hierbei vor allem durch Transparenz, Fakten und Empfehlungen aktiv zu Lösungen beitragen. Wir sehen, dass die öffentliche Finanzkontrolle immer stärker diese Herausforderungen annimmt und sich mutig zu Wort meldet. Gleichzeitig sollte die öffentliche Finanzkontrolle selbst noch schneller Digitalisierung und Künstliche Intelligenz als wirkungsvolle Werkzeuge begreifen, mit derer die Schlagkraft weiter verbessert werden kann.
Welche Herausforderungen sind Dir bei deiner Arbeit im Vorstand begegnet?
Ich bin im Juni nach knapp 19 Jahren im Vorstand ausgeschieden. Zur Zeit der Gründung des IDR war die größte Herausforderung, das IDR zu einem anerkannten und akzeptierten Akteur in der Öffentlichkeit zu entwickeln. Nicht alle waren davon begeistert, dass sich die Rechnungsprüferinnen und Rechnungsprüfer überörtlich professionell organisieren. Wir haben uns dadurch nicht beirren lassen, sondern haben uns auf die Facharbeit und Entwicklung eines einzigartigen Fortbildungskonzeptes konzentriert. Heute ist das IDR eine echte Erfolgsstory und hat auf die Qualität der öffentlichen Finanzkontrolle erheblichen Einfluss.
Auf welche Erfolge oder Veränderungen im Verein bist Du besonders stolz?
Dass wir es geschafft haben, das IDR zu einem anerkannten und qualifizierten Berufsverband zu entwickeln.
Ein Ziel für nächstes Jahr?
Ein Ziel ist, meine Ehrenmitgliedschaft im IDR mit Leben zu füllen und einen Beitrag für eine weiterhin positive Entwicklung zu leisten.
Wo ist das IDR in 5 Jahren? Ein Satz.
Das IDR setzt seinen erfolgreichen Kurs weiter fort. Ziel sollte sein, über die örtliche Rechnungsprüfung hinaus, alle Akteure der Öffentlichen Finanzkontrolle über alle Institutionen und Bereiche hinweg zielgerichtet zu verbinden. In fünf Jahren kann das IDR einer der wichtigsten Berufsverbände in Deutschland sein.
Ein Rat an alle Vereinsmitglieder:
Öffentliche Finanzkontrolle ist das, was man daraus macht! Die Rahmenbedingungen befördern die Bedeutung von öffentlicher Finanzkontrolle. Wichtig ist, dass man sich jetzt nicht im Klein-Klein verheddert, sondern eine klare, konzentrierte Agenda hat. Wirkung wird die öffentliche Finanzkontrolle vor allem dann entfalten, wenn sie zeitlich dicht an den Themen dran ist und sich mutig in die Diskussion einbringt. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind keine Bedrohung, sondern öffnen uns allen neue Horizonte. Und nicht zuletzt lebt das IDR davon, dass sich alle Mitglieder aktiv einbringen.