
Digitalisierung und Prüfarchitektur im Fokus:
Sommergespräche im Erzgebirgskreis
Am 16. und 17. September 2025 trafen sich Vertreter und Vertreterinnen der Rechnungsprüfung aus Kommunen und Behörden zu einem praxisnahen Workshop im Erzgebirgskreis (ERZ) auf Schloss Schwarzenberg, um aktuelle Entwicklungen rund um Digitalisierung, IT‑Sicherheit und moderne Prüfverfahren zu diskutieren.
Nach der Vorstellung des Landkreises und einem Überblick zum Stand der Digitalisierung im ERZ wurden konkrete Störfälle aus Dresden und dem ERZ vorgestellt, die wertvolle Impulse für den weiteren Austausch gaben. Besonders aufschlussreich waren die Präsentationen des IT‑Audits aus Mittelsachsen sowie die Ergebnisse der IT‑Untersuchung im ERZ. Im Zentrum standen dabei neben den Anforderungen des BSI-Grundschutzes, die sichere Prüfarchitektur: Themen wie Zugriffsrechte, Verschlüsselung und Prüfpflichten wurden ebenso behandelt wie das Berechtigungs‑ und Notfallmanagement.
Die Dienstanweisung zum Einsatz von KI in Dresden bot einen spannenden Einblick in kommunale Steuerungsansätze. Thematisiert wurden zudem die Potenziale und Herausforderungen von KI in der Rechnungsprüfung.
Die Teilnehmenden arbeiteten in Themenblöcken zu digitalen Prüfungsverfahren, Risiken im digitalen Umfeld und Fragen der Rechtssicherheit.
Die Mittagspause bot Gelegenheit zur Erkundung des Schlossparks – ein gelungener Rahmen für informellen Austausch.
Ein Schwerpunkt am zweiten Tag des Workshops war die gemeinsame, prozessorientierte Analyse des Ablaufs „Soziale Hilfe zur Pflege“. Die Gruppe arbeitete heraus, wie software-gestützte Komponenten — von Dokumentenerfassung per OCR über automatisierte Datenvalidierung und Workflow‑Controlling bis hin zu KI‑Elementen — in Prüfverfahren einzubinden sind. Wichtige Prüfschritte sind das systematische Anfordern und Bewerten von Herstellerdokumentationen, die Prüfung auf GoBD‑Konformität sowie die Sicherstellung von Audit‑Trails, Berechtigungsregelungen und Erklärbarkeit bei KI‑Entscheidungen.
Die Rolle der Prüfenden im digitalen Wandel wurde als Führungsaufgabe beleuchtet. In der Abschlussdiskussion stand der Transfer in den Arbeitsalltag im Mittelpunkt – mit dem klaren Ziel, Digitalisierung nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch und kulturell zu gestalten.
Die Veranstaltung bot wertvolle Impulse, konkrete Praxisbeispiele und Raum für kollegialen Austausch – ein gelungener Beitrag zur Weiterentwicklung kommunaler Prüfprozesse im digitalen Zeitalter.